Darf ich vorstellen: Ihr neuer Assistent

«Ich mag ihn nicht besonders», sagte ich zu meiner Schwester, während ich an meinem Kaffee nippte.
«Naja, er ist… wie soll ich sagen… vielleicht ab und zu ein bisschen übereifrig», sagte sie.
«Übereifrig? Eher wie ein neunmalkluger Siebenjähriger, der viele Bücher liest, aber noch nie im Dreck gespielt hat, weil er keine Freunde hat», sagte ich.
«Du übertreibst. Möglicherweise ist er etwas zu enthusiastisch. Überschäumend vielleicht», antwortete meine Schwester und blies in die Schaumkrone ihres Cappuccinos. «Mir hat er auf alle Fälle schon ein paar Mal geholfen.»
«Mir nicht. Jedes Mal, wenn ich mit ihm zu tun habe, würde ich ihn am liebsten ohrfeigen», sagte ich.
«Wieso denn das?»
«Weil er lügt wie gedruckt und nie das tut, was ich ihm sage!», ereiferte ich mich. «Am Schluss muss ich es trotzdem immer selbst machen.»

Kunden begeistern mit: Amtsdeutsch!

«Wir arbeiten daran, das Kundenerlebnis zu verbessern», erzählte mir kürzlich ein Mitarbeiter eines kantonalen Amts. Auch wenn ich mit Kundenerlebnis eher Situationen verbinde, in denen man mir Parfum aufs Handgelenk stäubt oder ich in der Food-Abteilung Häppchen degustiere – es scheint, als wollen sich die Ämter von einer Obrigkeit zum Dienstleister auf Augenhöhe wandeln. Das ist löblich.

Sagen Sie «Ja» zum «Nein»

Ich hatte es schon wieder getan. Obwohl ich wusste, dass es falsch war. Obwohl sich mein Innerstes dagegen sträubte wie eine Katze, die zum Tierarzt muss. «Es ist wirklich dringend, Frau Martinelli», sagte die Kundin am anderen Ende der Leitung. «Ich würde sonst nicht fragen. Aber für Sie als Profi ist das doch ein Klacks?» flötete sie. Um am Ende des Telefonats noch zu nuscheln: «Können Sie uns vielleicht mit dem Preis entgegenkommen? Unser Budget ist gerade knapp.»

Lange Sätze? Ja, bitte – mit der 3-Sekunden-Regel

Kurze Sätze sind besser als lange, stimmt’s? Denn nach 15 Wörtern hängen die meisten Leute ab und wer es wagt, einen Satz von mehr als 30 Wörtern zu schreiben, der ist von gestern und hat nicht verstanden, dass der moderne Mensch die Aufmerksamkeitsspanne eines Goldfisches hat – also höchstens ein paar Sekunden. Was nicht reicht, um einen längeren Satz zu erfassen.