Zwischen wirtschaftlichem Druck, Change-Prozessen und KI: Wie Assistenzen mit Haltung und Einfluss in Veränderungen stark bleiben.
Wir leben in einer Zeit, in der sich die Welt neu sortiert. Machtverhältnisse verschieben sich. Märkte wanken. Technologien explodieren. Sicherheiten, die gestern galten, lösen sich plötzlich in Luft auf.
Und mittendrin sind die Unternehmen, die flexible reagieren müssen und die Assistenz, die die Fäden zusammenhält: in Meetings, in Krisen und auch im Alltag. Sie navigiert, wenn Führungskräfte schwimmen, sie hört die Zwischentöne, bevor sie zum Problem werden und sie bleibt stabil, wenn Entscheidungen kippen und Prioritäten sich verschieben.
Wandel als Konstante und die Assistenz im Auge des Sturms
Noch nie war Veränderung so umfassend, so unvorhersehbar, so tiefgreifend. Künstliche Intelligenz übernimmt Routineaufgaben, Organisationen restrukturieren sich in immer kürzeren Zyklen, Märkte verschieben sich über Nacht.
Veränderung ist kein Projekt mehr. Change ist zur neuen Normalität geworden.
Und damit wächst die Unsicherheit:
- Was bedeutet das für meine Rolle?
- Werde ich ersetzbar, wenn Tools meine Aufgaben übernehmen?
- Wie bleibe ich relevant, wenn Unternehmen sparen?
Diese Fragen sind real. Wichtig ist jedoch vor allem, wie mit ihnen umgegangen wird.
In jeder Veränderung gibt es drei Typen:
- Die, die klagen.
- Die, die warten.
- Die, die gestalten.
Zwischen allem, was wir nicht kontrollieren können, liegt ein Handlungsspielraum, der grösser ist, als viele glauben. Stephen R. Covey hat ihn schon vor Jahrzehnten in seinem Circle of Influence-Modell beschrieben.
Coveys Konzept dieser drei Kreise ist ein mentales Navigationssystem und besonders hilfreich für die Assistenz, die täglich im Wandel zwischen Chaos und Klarheit balanciert.
Die innere Stärke als Führungsinstrument
Im innersten Kreis liegt unser persönlicher Kompass. Er umfasst alles, was wir tatsächlich steuern können:
- Gedanken
- Reaktionen
- Entscheidungen
- Zeit
- Haltung
Wer diesen Kreis kultiviert, reduziert Angst und gewinnt Handlungskraft. Das ist psychologisch fundiert: Der Fokus auf Machbares senkt Stresshormone, stärkt Selbstwirksamkeit und fördert innere Klarheit. Kontrolle beginnt nicht im Aussen, sondern in der Entscheidung, wie wir innerlich reagieren.
Zwischen Ohnmacht und Einfluss
Assistenzen erleben heute eine paradoxe Situation: Sie tragen mehr Verantwortung als je zuvor, aber in einem Umfeld, das zunehmend unkontrollierbar wird. Führungskräfte wechseln, Teams werden fusioniert, Budgets gekürzt, Systeme ersetzt.
Die Assistenz ist jetzt mehr gefordert, denn je: Sie hält Strukturen zusammen, schafft Ruhe im Chaos und führt aus der zweiten Reihe – manchmal leise und gleichzeitig wirkungsvoll. Die wichtigste Kompetenz der Zukunft ist nicht Anpassung, sondern Einfluss.
Einfluss als neue Führungsqualität
In unsicheren Zeiten verschieben sich die Massstäbe für Erfolg. Es sind nicht mehr die gefragt, die alles wissen, sondern die, die wirksam sind. Influence ist die neue Power – das gilt für CEOs ebenso wie für Assistenzen. Denn sie beeinflussen täglich Kommunikation, Prioritäten, Kultur. Nicht immer sichtbar, aber entscheidend für die Stabilität eines Systems. Technologien übernehmen zwar Aufgaben, aber keine Verantwortung. KI kann natürlich Prozesse steuern, aber der Einfluss bleibt menschlich.
Einfluss in der Praxis – was das konkret bedeutet
Für die Assistenz beginnt Einfluss in der Kommunikation, der Priorisierung und im Erwartungsmanagement. Wer klar benennt, was möglich ist, schafft Vertrauen. Wer aktiv zuhört, erkennt früh, wo Führung Orientierung braucht. Und wer den eigenen Handlungsspielraum kennt, wirkt – auch ohne formale Macht. Einfluss ist keine Position. Einfluss ist eine Haltung.
Fazit
Wir können den Lauf der Welt nicht stoppen: Nicht die Krisen, nicht die KI, nicht die geopolitischen Umbrüche.
Aber wir können entscheiden, wie wir reagieren, wie wir arbeiten und wie wir – auch ohne Titel – führen.
Der Circle of Influence ist das Mindset der Zukunft. Für alle, die verstanden haben, dass Stärke nicht darin liegt, alles zu kontrollieren, sondern zu wissen, wo man wirken kann.
Kontrolle ist das, was wir festhalten.
Einfluss ist das, was wir bewegen.
Wer seine Haltung verändert, verändert seine Erfahrung.
Denn genau darum geht es: Im Wandel nicht nur standzuhalten, sondern ihn bewusst mitzugestalten. Alles verändert sich. Aber du bleibst der Mittelpunkt deiner Kreise. Wenn du dort klar bist, verliert die Welt da draussen ein wenig von ihren Schrecken.

